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Vertiefungsrichtungen im Master Informatik nach alter Ordnung von 2009
Übersicht
Algorithmen und Datenstrukturen
Die Vertiefungsrichtung Algorithmen und Datenstrukturen stellt eine Querschnittsdisziplin dar, die in allen Bereichen der Informatik gebraucht wird. In dieser Vertiefungsrichtung wird ein systematischer Überblick über allgemeine Lösungstechniken für algorithmische Problemstellungen vermittelt. Zu diesen Ansätzen werden jeweils die Anwendungsbereiche und deren Grenzen kritisch diskutiert, so dass die Urteilsfähigkeit entsteht, für neue Probleme selbständig erfolgversprechende Ansätze auswählen zu können. Schließlich wird das theoretische Rüstzeug vermittelt, wie man Ansätze erfolgreich in Bezug auf verschiedene Gütekriterien (Effizienz, Speicherplatzverbrauch, Approximationsgüte) analysiert.
Bioinformatik
Die Bioinformatik hat sich als eigenständige Disziplin mit eigenen Methoden, Datenbanken und Algorithmen entwickelt. In der Vertiefungsrichtung Bioinformatik werden diese Methoden vermittelt und an theoretischen und anwendungsorientierten Beispielen illustriert. Das Ziel der Vertiefungsrichtung Bioinformatik besteht darin, die Studierenden zu befähigen, für konkrete Problemstellungen geeignete Lösungsansätze konzipieren und gegebenenfalls existierende Methoden dafür weiterentwickeln zu können.
Computergraphik, Virtual Reality, Multimedia
Die Vertiefungsrichtung dient der Einführung in die Methoden der Computergraphik, deren Anwendung in Animation und Robotik, sowie der Heranführung der Studierenden an moderne Methoden der hardwarenahen Graphikprogrammierung und der Anwendung graphischer Techniken im Umfeld der Virtual Reality, wie sie in zunehmendem Maße bei der wissenschaftlichen Visualisierung und der Gestaltung multimedialer Produkte Anwendung findet. Die Computergraphik stellt sich immer wieder den gegenläufigen Tendenzen der Gestaltung komplexer, fotorealistischer Szenarien einerseits und der Darstellung dieser Szenen in Echtzeit andererseits. Die Entwicklung der Hardware und auch neuere algorithmische Ansätze stellen eine ständige Herausforderung an die Optimierung dieser beiden Aspekte, denen in der Ausbildung Rechnung getragen werden soll.
Datenbanken und Informationssysteme
Die Vertiefungsrichtung Datenbanken und Informationssysteme beschäftigt sich mit der Strukturierung, Verwaltung und Auswertung großer Datenmengen. Der klassische Fall ist dabei die Speicherung der Daten in einer relationalen bzw. objektrelationalen Datenbank. Darüber hinaus werden weitere Strukturierungsmöglichkeiten betrachtet, insbesondere XML-Datenbanken und Text-Datenbanken (Information Retrieval). Als alternative Abfrage- und Programmiermöglichkeit werden deduktive Datenbanken vorgestellt.
Mustererkennung und Bildverarbeitung
In der Vertiefungsrichtung Mustererkennung und Bildverarbeitung werden Methoden zur Analyse und Klassifikation von (bildhaften) Daten vermittelt und deren Anwendungen beispielhaft konkretisiert. Auf dieser Basis können die Studierenden einerseits weitere Analysetechniken erarbeiten bzw. fortentwickeln, andererseits für eine gegebene Aufgabenstellung eine geeignete Problemlösung konzipieren.
Softwaretechnik und Übersetzerbau
In der Vertiefungsrichtung Softwaretechnik und Übersetzerbau sollen Grundlagen zur Konstruktion von Softwarewerkzeugen gelegt werden, insbesondere solche, die Methoden der Validierung und Verifikation von Software unterstützen. In der Vertiefungsrichtung lernt man selbst solche Werkzeuge zu bauen, die theoretischen Grundlagen für Softwarewerkzeuge zu verstehen und in Anwendungsgebieten (z. B. im Bereich der eingebetteten Systemen) die Methoden und Werkzeuge einzusetzen.
Steuerung technischer Systeme
In der Vertiefungsrichtung werden die notwendigen Grundlagen zur Anforderungsbeschreibung, Modellierung und Realisierung von Automatisierungssystemen vermittelt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf dem Entwurf verteilter Automatisierungssysteme, da hier einer der zukunftsweisenden Trends in der Automatisierungstechnik liegt.
Technische Informatik
Die Vertiefungsrichtung Technische Informatik rankt sich um die beiden Themen Entwurf korrekter Hardware und IT-Sicherheit. Ziel der Vertiefungsrichtung ist es, Methoden aus den beiden, an sich eng verwandten und sich ergänzenden Bereichen kennen und anwenden zu lernen.
Theoretische Informatik
Das prinzipielle Anliegen der Vertiefungsrichtung Theoretische Informatik besteht darin, den Studierenden mathematisch-logische Schlussweisen zur weiteren Vertiefung ihres Abstraktionsvermögens zu vermitteln. Hierbei wird besonderer Wert auf die Techniken des Systematisierens, Verallgemeinerns spezieller (beobachteter) Sachverhalte und des Verifizierens gelegt.
Wirtschaftsinformatik
Informations- und Kommunikationssysteme in Unternehmen, öffentlicher Verwaltung und privaten Haushaltungen werden stetig leistungsfähiger und erleben eine rasant zunehmende Vernetzung. Moderne betriebliche Informationssysteme sind im Kontext von Globalisierung, Internet-Ökonomie und Interdependenzen zwischen Unternehmensentscheidungen zunehmend veränderlichen Rahmenbedingungen ausgesetzt. Für die an solchen Informationssystemen beteiligten Elemente, sowohl Anwendungssysteme als auch Individuen, besteht die Anforderung, diesen Wandel möglichst schnell, kostengünstig und optimal abzubilden. Ziel der Vertiefungsrichtung Wirtschaftsinformatik ist es, ergänzend zu den Informatikinhalten Schlüsselqualifikationen zu vermitteln, dieses herausfordernde Umfeld aktiv mitzugestalten und eröffnet damit ein breites und wachsendes Berufsfeld.