Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Weiteres

Login für Redakteure

Inhalt und Aufbau des Studienganges Bachelor Informatik

Grundbegriffe und Grundlegendes

Alle Bachelor-, Master- und Lehramtsstudiengänge setzen sich aus Modulen zusammen. Darunter versteht man Lehreinheiten, die bestimmte Lernziele verfolgen und fest vorgegebene Inhalte besitzen. Meist bilden eine Vorlesung zusammen mit einer dazugehörigen Übung ein Modul. Es gibt aber auch Module, die lediglich aus einem Seminar oder einem Praktikum bestehen. Module erstrecken sich meist über ein, maximal zwei Semester und ihnen werden Leistungspunkte (Credit Points) zugeordnet, die ein Äquivalent darstellen für den Arbeitsaufwand der Studierenden, dieses Modul erfolgreich (durch eine bestandene Prüfung) abzuschließen. Im gesamten Bachelorstudium sind das 180 Leistungspunkte, im Master 120.
Mit den gestuften Studiengängen Bachelor und Master sind auch noch einige andere Termini eingeführt worden. Was früher Leistungsscheine waren, wird jetzt unter dem Begriff  Modulvorleistungen verstanden, Modulleistungen sind das, was Ihre Eltern als Prüfungen kennen.
Charakteristisch für alle Bachelor- und Masterstudiengänge ist, dass alle Prüfungen (Modulleistungen) studienbegleitend abgelegt werden. Mit anderen Worten, am Ende des Semesters, in dem ein Modul stattfindet, wird auch sofort die Prüfung dazu abgelegt.

Es wird unterschieden zwischen Plicht- und Wahlpflichtmodulen. Pflichtmodule muss man alle erfolgreich absolvieren, bei Wahlpflichtmodulen besteht die Pflicht der Studierenden darin, aus einer vorgegebenen Menge von Modulen eine bestimmte Anzahl auszuwählen.

Das Studium insgesamt läuft wie im Sport nach bestimmten Regeln ab. Diese sind in den jeweiligen Studien- und Prüfungsordnungen und den dazugehörigen Modulhandbüchern beschrieben. Dort steht beispielsweise, unter welchen Voraussetzungen man mitspielen darf (Zulassungsvoraussetzungen), wie das Spiel abläuft (Regelstudienplan), wer als Schiedsrichter fungiert (Prüfungsausschuss),  unter welchen Bedingungen es Freistöße  (Wiederholungsmöglichkeiten für nicht bestandene Prüfungen), Zeitstrafen (Wiederholung von Modulen) oder einen Platzverweis gibt.

Struktur des Bachelorstudienganges Informatik

Der Bachelorstudiengang Informatik hat eine Regelstudienzeit von 6 Semestern und gliedert sich in die sieben Teilkomplexe Informatik-Grundlagen, Mathematik, Informatik-Vertiefung, Informatik-Spezialisierung, Anwendungsfach, Allgemeine Schlüsselqualifikationen und Abschlussmodul.


Die folgende Abbildung zeigt die Fachsemester, in denen laut Regelstudienplan die Teilkomplexe durch die Studierenden belegt werden sollen, sowie die Leistungspunkte, die in den Teilkomplexen zu erbringen sind.

Struktur des Studiengangs Bachelor Informatik

Struktur des Studiengangs Bachelor Informatik

Struktur des Studiengangs Bachelor Informatik

Inhalte des Studiums

Der Teilkomplex Informatik-Grundlagen vermittelt allgemeine technische und wissenschaftliche Grundlagen aus der praktischen, theoretischen und technischen Informatik. Hierunter fallen Kenntnisse über Programmiersprachen, über die Architektur von Rechnern und über Betriebssysteme, über formale Modelle und mathematische Konstrukte und Beweismethoden, die in der Informatik benutzt werden, über fundamentale Algorithmen und ihr Laufzeitverhalten, über die Frage, welche Klassen von Problemen überhaupt und mit welchem Aufwand gelöst (berechnet) werden können.

Im Teilkomplex Mathematik werden die für Informatiker notwendigen Grundlagen aus der linearen Algebra, Analysis und Stochastik vermittelt.


Der Teilkomplex Informatik-Vertiefung vertieft die Grundlagen und zeigt Anwendungen auf. Die Studierenden erwerben Kompetenzen in der Softwareerstellung und auf dem Gebiet Datenbanken. Es werden weiterführende Kenntnisse auf den Gebieten der Algorithmik, der Rechnerarchitektur, über Rechnernetzen und verteilte Systeme vermittelt. Entsprechend dem Profil unseres Instituts erfahren die Studierenden eine Einführung in die Gebiete Computergraphik und Bildverarbeitung.
Mit den Modulen Projektpraktikum und Gestaltung und Durchführung von Fachvorträgen der Informatik im 5. Fachsemester wird an die berufliche Tätigkeit herangeführt bzw. die eigenständige wissenschaftliche Erarbeitung einer vorgegebenen Thematik geschult.


Der Teilkomplex Anwendungsfach dient dem Erwerb von Fähigkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit mit Anwendern der Informatik. Die Studierenden sollen sich so weit in die Grundlagen eines Faches einarbeiten, dass die Verständigung auf einer kompetenten Basis erfolgen kann.
Als Anwendungsfach kann gewählt werden Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Geowissenschaften, Designinformatik, Psychologie, Betriebs– und Volkswirtschaftslehre.
Das Anwendungsfach Designinformatik basiert auf einer Kooperation mit der  Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein.

Im Teilkomplex Informatik-Spezialisierung sind vornehmlich Module aus den Bereichen Informatik, Bioinformatik und Wirtschaftsinformatik zu belegen. Mit diesen ausschließlich als Wahlpflichtmodule ausgewiesenen Modulen besteht die Möglichkeit, auf ausgewählten Gebieten speziellere Kenntnisse zu erwerben. Hierzu zählen Module zur Administration von Rechnernetzen, zur Datensicherheit, zu typischen Fragestellungen aus Anwendungen der Informatik in Wirtschaftsunternehmen, zu Algorithmen und Methoden für die Analyse biologische Phänomene.  Es können alternativ dazu je 5 der insgesamt 15 Leistungspunkte des Teilkomplexes durch Module aus einem Anwendungsfach oder der Mathematik erbracht werden.


Die Module des Teilkomplexes Allgemeine Schlüsselqualifikationen sind aus dem entsprechenden Angebot der Universität zu wählen. Dieses wird ständig aktualisiert und beinhaltet u.a. Module zu Fremdsprachen, Medienkompetenz, Rhetorik und Präsentationstechniken.

Zum Seitenanfang